© www.pkfotografie.com, Philipp Kirschner

Architektur

Bei euren Besuch in Leipzig solltet ihr auf gar keinen Fall die wunderschöne und vielfältige Architektur die Leipzig zu bieten hat außer Acht lassen. Viele Bauten aus unterschiedlichen Epochen wie dem Stil der Gotik, Romantik, Renaissance oder Neuzeit welche immer noch erhalten sind oder wieder aufgebaut wurden, lässt es sich zu bestaunen .

Nicht umsonst zieht es viele angehende Architekt:innen nach Leipzig, denn neben den wunderschönen Gebäuden kann man hier auch an der Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur (HTWK) Architektur studieren.

Höfe und Passagen

Ein Spaziergang durch das einzigartige Passagensystem und die Messepaläste erinnert an die jahrhundertealte Tradition als Messestadt. Bereits seit 500 Jahren wird das Bild der Leipziger Innenstadt von ihnen bestimmt. Ihre Geschichte ist eng mit der Entwicklung zur aufstrebenden Handels- und Messestadt verknüpft.

Zwar können auch andere europäische Städte viele Geschäftspassagen vorweisen, aber nur Leipzig verfügt über ein solch geschlossenes System innerhalb des Stadtzentrums. Die Größe des Leipziger Passagensystems ist in Europa einmalig. Dieser städtebaulichen Einzigartigkeit fühlt sich die Stadt Leipzig besonders verpflichtet und so bleiben die historischen Passagen und Durchgangshöfe nicht nur erhalten, sondern es entstehen sogar neue.

Zu den wohl bekanntesten Passagen zählt die elegante Mädler-Passage mit dem traditionsreichen Auerbachs Keller, in dem schon Goethe weilte. Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken – am besten bei einem ausgedehnten Stadtbummel: Flanieren Sie durch Passagen, Höfe und Messehäuser und lassen Sie sich von ihrem Charme und ihrer architektonischen Vielfalt in Bann ziehen!

Gründerzeit

Denkmalhauptstadt

Leipzig ist mit über 15.000 Kulturdenkmälern - darunter 80 Prozent Gründerzeithäusern - Deutschlands Denkmalhauptstadt und besitzt den quantitativ und qualitativ größten Reichtum an Bauten der Gründerzeit und des Jugendstils.

Leipzig erlebte während der Gründerzeit, welche geprägt von der breiten Industrialisierung und einer Hochkonjunktur waren, einen wahren Bauboom. Es entstanden imposante Wohnviertel wie das Waldstraßenviertel, Musikviertel oder auch die beliebte Südvorstadt und Bauten wie die Michaeliskirche oder auch Neue Rathaus.

Mit den Zuwanderungsströmen durch die Industrialisierung stieg die Nachfrage nach Wohnungen. Die Antwort der Gründerzeit darauf waren einheitliche Bebauungspläne und privatwirtschaftlicher Mietshausbau. Eine soziale Durchmischung der neu entstehenden Wohnviertel wurde garantiert, indem man in den Vorderhäusern Ladengeschosse und Kaufmannswohnungen einrichtete, in den Obergeschossen Wohnungen für Angestellte sowie in den Hinterhöfen Arbeiterquartiere. Die Gesetzgebung von 1889 machte es für Versicherungen attraktiv, in Genossenschaften zu investieren. Bis 1929 gab es ca. 30 Baugenossenschaften. 

Nach dem 1. Weltkrieg entstanden kleine, funktionale Wohnungen, einheitlich große Gebäudekomplexe sowie Gemeinschaftseinrichtungen wie Waschhäuser und Grünanlagen. Glücklicherweise brachte der 2. Weltkrieg Leipzig nicht so große Zerstörungen wie anderen Großstädten, so dass viele der prächtigen Bauten erhalten blieben.

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Waldstraßenviertel

Ein schillerndes Beispiel für den meisterhaften Wohnungsbau in der Zeit des Leipziger Historismus ist das Waldstraßenviertel, nordwestlich der Innenstadt. Der Name des Waldstraßenviertels ergibt sich aus der Lage – es befindet sich zu beiden Seiten der Waldstraße. Durch die Nähe zum Rosental war das Waldstraßenviertel als Bauplatz für die Wohnungen des reichen Bürgertums besonders beliebt.

Die geschmackvollen Bauten des Spätklassizismus, des Historismus und des Jugendstils prägen bis heute das Bild des Waldstraßenviertels. Beonders beeindruckend sind die üppig dekorierten Straßenfassaden, die zahlreich erhaltenen und erneuerten Dekorationen, die Ausmalungen der Hausflure und Empfangshallen. Rund 550 Häuser gehören zum Waldstraßenviertel, die meisten von ihnen stehen unter Denkmalschutz.

Musikviertel

Das Musikviertel befindet sich südwestlich der Innenstadt. Der Name bezieht sich auf die im Stadtteil errichteten Musikinstitutionen des zweiten Gewandhauses (1884) und des Königlichen Konservatoriums für Musik (1887). Zahlreiche Straßen des Viertels wurden nach Komponisten benannt.

Großartige Bauten wie die Bibliotheca Albertina, das frühere Reichsgericht und die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig kann man im Musikviertel bestaunen. Weiterhin wurden Wohnungen für das wohlhabende Bürgertum errichtet. Architektonisch beeindruckend sind das Roßbach-Haus, das 1892/93 nach einem Entwurf von Arwed Roßbach entstand sowie die Villen in der Karl-Tauchnitz-Straße, in der noch 13 von 32 Villen erhalten sind. Die Villengrundstücke waren großzügig geplant und boten Platz für Vorgärten und Remisen. Durch die Nähe des Viertels zum Clara-Zetkin-Park und zum Auenwald bietet es beste Wohnbedingungen.

Südvorstadt

Der Ortsteil Südvorstadt erstreckt sich zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Connewitz. Aufgrund seiner Nähe zum Zentrum und zur Szenemeile Karl-Liebknecht-Straße wird er von jungen Leuten bevorzugt. Das großzügig angelegte Wohngebiet besitzt einen großen Bestand an Bauten des Historismus und des Jugendstils.

Neben der Karl-Liebknecht-Straße und der parallel verlaufenden Kochstraße ragt städtebaulich besonders die August-Bebel-Straße heraus. Diese wurde nach 1870 als 34 Meter breite Allee zwischen Richard-Lehmann-Straße und Mahlmannstraße konzipiert und gilt als eine der prächtigsten Wohnstraßen Leipzigs. Viele villenartige Mietshäuser mit beschaulichen Vorgärten sind erhalten. Läden ließ man in der Straße nicht zu.

Schillerstraße

Die an die Petersstraße angrenzende Schillerstraße gilt als eine Prachtstraße des Leipziger Historismus. Architektonisch beeindruckend sind die Wohn- und Geschäftshäuser Schillerstraße 3 bis 6, die in der Zeit zwischen 1861 und 1863 in geschlossener Bebauung errichtet wurden. Charakteristische Details an den Häusern sind Rundbogenfenster, Natursteinverkleidungen, Relieffriese und gerade Dachabschlüsse. Gegenüber dem Gebäudeensemble befindet sich eine vom preußischen Gartenkünstler Peter Joseph Lenné entworfene Grünanlage, die anlässlich des 100. Geburtstags von Friedrich Schiller am 10. November 1859 übergeben wurde. Die Lenné-Anlage, von den Leipzigern auch Schillerpark genannt, wird vor allem von Studenten als Oase inmitten der quirligen Innenstadt geschätzt.

Historismusensemble Nordplatz

Der in der Nähe des Zoos gelegene Nordplatz mit seinem eindrucksvollen Historienensemble gilt als einer der schönsten Platzgestaltungen aus der Wilhelminischen Zeit (1890-1918). An der Schnittstelle mehrerer Sichtachsen befindet sich die Michaeliskirche mit seinem rund 70 Meter hohen Kirchturm.

Den Auftakt zur Bebauung des Platzes bildete das 1888 bis 1890 im neobarocken Stil errichtete Wohnhaus Nordplatz 1. Es ist gleichzeitig der Endpunkt der Nordstraße, die vom Stadtzentrum zum Nordplatz führt. Weitere prächtige Bauten des Historismus schließen sich an, darunter das im Stil der Neorenaissance erbaute Wohnhaus Nordstraße 2 sowie das 1904/05 errichtete Eckgebäude Nordplatz 3.

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Industriearchitektur in Leipzig

In ganz Leipzig kann man die Bauten der prägenden Ärea der Industrialisierung anschauen. Neben großflächigen Industriebauten im Leipziger Westen, zählt auch das Alte Messegelände im Osten oder die 170 Jahre alte Kulturfabrik WERK2 im südlich gelegenen Connewitz zu den Denkmälern der Industriekultur.

Besonderes Highlight: Das 90 Hektar großes Flächendenkmal der Industriearchitektur im Szeneviertel Plagwitz! Dieser Stadtteil war das erste planmäßig entwickelte, großräumige Industriegebiet Deutschlands. Eng mit der Geschichte von Plagwitz verbunden, wurde das Unternehmertum dabei wesentlich von Dr. Carl Erdmann Heine (1819-1888) geprägt. Vor allem durch sein Engagement zwischen 1840 und 1880 wurde Leipzig zum Vorreiter der deutschen Industrialisierung.

Kunst- und Kulturzentrum

Nach erfolgreicher Sanierung und Umnutzung der ehemaligen Gebäude der Gründerzeit kann man heute im Leipziger Westen viele prachtvolle Backsteinbauten bewundern.

Die Spinnerei, einst die größte Baumwollspinnerei Europas, bietet heute beispielsweise ein enorm breites Angebot für Kunstinteressierte an und bleibt gleichzeitig die kreative Heimat für Leipziger Künstler. Ihr wollet noch weitere Industriebauten mit einzigartigem Charme entdecken? Fündig werdet ihr auch im benachbarten Stadtteil Lindenau, in dem u. a. das Tapetenwerk und das Kunstkraftwerk auf Ihren Besuch warten. 

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Moderne Architektur

Selbstbewusste Architektur

Die beeindruckendsten Beispiele zeitgenössischer Architektur findet man beim Industriebau der Stadt. Anstatt Verlegenheitslösungen zu schaffen, suchten sich die Investoren namhafte Architekten und schufen anspruchsvolle Bauten, die den Zeitgeist widerspiegeln.

Ein Highlight ist die neue Leipziger Messe. Entworfen von Gerkan, Marg und Partner wurde diese im April 1996 als hochmodernes Ausstellungs- und Kongresszentrum entworfen.

Architektonisch einzigartig sind die Produktionsstandorte von Porsche und BMW, die 1999 und 2005 eröffnet wurden. Der Neubau des Museums der bildenden Künste verdeutlicht seit 2005, dass zeitgenössische Architektur einen spannenden Kontrast bieten kann.

Aber auch die Neubauten der Universität, der Deutschen Nationalbibliothek und des MDR drücken das Selbstbewusstsein einer aufstrebenden Stadt aus.

Hoher Qualitätsanspruch

Leipzig besitzt nicht nur die größte Anzahl an Bauten aus der Gründerzeit, sondern auch bemerkenswerte zeitgenössische Architektur international bekannter Architekten. Aus der reichhaltigen Geschichte der Bürgerstadt resultiert ein hoher Qualitätsanspruch. Um diesen auch in der heutigen Zeit umzusetzen, ziehen Bauherren, Architekten und Stadtplaner an einem Strang.

In Leipzig findet man moderne Architekturlösungen ebenso wie die innovative Transformation ehemaliger Fabrikhallen in Kulturzentren. Seit 1999 vergibt die Stadt Leipzig alle zwei Jahre den Architekturpreis an Bauherren und Architekten für bauliche Leistungen, die Maßstäbe für zeitgemäße Qualität setzen. Zur Preisverleihung erscheint ein Katalog, der alle eingereichten Projekte dokumentiert. Die Wettbewerbsvorschläge werden auch in einer Ausstellung dokumentiert.

© www.tomthiele.com, Tom Thiele
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